Meine Geschichte

Diana mit Kater "Spannelanger Hansel"
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Hallo, mein Name ist Diana. Ich liebe Tiere und die Natur und ich liebe es mit Tieren zu kommunizieren.
In meiner Kindheit bin ich mit Hunden und Pferden aufgewachsen und mit dem Einzug in die eigenen vier Wände habe ich Katzen kennen und lieben gelernt.

Mittlerweile zähle ich über 50 Lenze und habe schon so einiges Erlebt und gelernt in Bezug auf das Zusammenleben und die Beziehung mit den Tieren.

Mein Leben mit Hunden

Den ersten Kontakt mit Hunden hatte ich im Alter von ungefähr 3 Jahren. Mein Vater brachte eines Tages ganz überraschend einen Welpen mit nach Hause, den jemand in unserem Ort ausgesetzt hatte. Ausgerechnet mein Vater, der nie ein Haustier haben wollte und schon gar keinen Hund. Da kann man mal wieder sehen, wie ein hilfloses kleines Wesen die Meinung oder Einstellung eines erwachsenen Menschen beeinflussen kann. Obwohl ich einige Zeit brauchte um mich an ihn zu gewöhnen und keine Angst zu haben, wenn der stürmische kleine Kerl an mir hochsprang, gehörte er seit diesem Tag zur Familie und durfte bei uns bleiben. Wir nannten das Mädchen Kessi. Kessi war eine sehr treue Seele und liebte es sich in Kuhmist zu wälzen und die Zigarettenasche vom Boden zu lecken. Aber eines mochte sie verständlicherweise ganz und gar nicht: Vor einem Geschäft angebunden zu werden, während man einkaufen ging und das blieb auch so bis zu ihrem Tode.

Eines meiner schönsten Erlebnisse mit den Hunden war die überraschende Geburt von 8 Welpen unserer zweiten Hundedame Hexe. Ich bemerkte eines Tages, dass ihr Bauch immer dicker wurde und ging mit ihr zum Tierarzt. Dieser stellte fest, dass sie trächtig war und wohl auch bald austragen würde. Nach wenigen Tagen war es dann tatsächlich bereits soweit und ich durfte die Geburt hautnah miterleben. Unsere Hexe hatte es sich auf dem Küchensofa meiner Oma gemütlich gemacht und ich war sozusagen Geburtshelferin. Gemeinsam mit meiner Schwester haben wir dann die 8 Welpen bis zum Alter von 4 Monaten großgezogen.

Mein Leben mit Katzen

Nach meinem Einzug in die erste eigene Wohnung habe ich mir dann eine Katze aus dem Tierheim geholt. Ich wollte einfach nicht ohne ein Haustier sein und ein Hund kam aufgrund der Arbeit und der Mietwohnung leider nicht in Frage. Nur zu gerne hätte ich einen der Welpen von Hexe behalten.
Ich hatte jetzt also meine allererste Katze Sissi adoptiert und die Dame aus dem Tierschutz riet mir, sie nur in der Wohnung zu halten, was für mich kein Problem war, da unsere Vermieter einen großen Hund hatten. Von Anfang an hatte Sissi immer ganz brav ihr Katzenklo benutzt, sich eingelebt und alles lief gut. Doch plötzlich fing sie an auf das Sofa, ins Bett oder auf den Badezimmerteppich zu pinkeln. Zuerst unbemerkt von uns, sodass wir nach Hause kamen und die Pfützen vorfanden. Nach einer Weile aber sogar vor unseren Augen. Ich war am Verzweifeln. Man merkte regelrecht, dass es sich um einen Protestakt handelte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich von Tierkommunikation noch nichts gehört und dementsprechend war ich erst einmal hilflos. Doch eines Tages verstand ich endlich was sie mir damit sagen wollte. Als ich richtig zugehört habe wurde mir klar, sie war ein Wildfang und freiheitsliebend und nicht für die reine Wohnungshaltung geeignet. Ich ließ sie nach Draußen und sofort war das Problem gelöst. Manchmal ist es wirklich einfach. Ich sehe noch heute das zufriedene Gesicht meiner Katze vor mir, wenn sie von einer Erkundungstour wieder nach Hause kam.

Tiere kommunizieren immer mit uns

Unsere Tiere kommunizieren immer mit uns und wir dürfen lernen hinzuhören. Danach durften alle meine Katzen auch nach Draußen, wenn sie das wollten. Nach meinem Umzug in eine neue Wohnung, diesmal im 1. Stock, musste ich mir was einfallen lassen. Wir hatten einen Balkon und mit dem Einverständnis der Nachbarn vom Erdgeschoss habe ich eine schmale Holzlatte zum raufklettern an den Balkon gestellt. Somit konnte meine Katze auch dort nach draußen. Ich muss gestehen, dass mich das am Anfang schon die ein oder andere schlaflose Nacht gekostet hat. Ständig habe ich mir Sorgen gemacht und wenn sie mal länger nicht nach Hause kam, waren die Ängste groß. Wenn dann nach ein oder zwei Tagen meine Katze mit einem Unschuldsblick völlig gechillt zur Tür reinkam und sich zum Schlafen legte, habe ich verstanden, dass ich im Vertrauen sein darf.

Sissi, Felix und Peggy

Leider musste ich mich aufgrund der Krankheit Katzenleukose viel zu früh von meiner Sissi verabschieden. Es war an der Zeit für sie zu gehen, ob ich das nun wollte oder nicht. Sissi fehlte schon sehr und nach einiger Zeit haben mein Mann und ich beschlossen uns wieder eine Katze aus dem Tierschutz zu holen. So kamen mein Seelenkater Felix und die kuschlige Peggy zu uns. Felix war ein Sonnenschein, super neugierig und aufgeschlossen. Bereits bei unserem ersten Besuch im Tierheim hat er sich mein Herz im Sturm erobert. Mein Mann hatte sich in die dreifarbige Schildpattkatze Peggy verliebt und somit war klar, wir nehmen beide mit nach Hause. Peggy war eine sehr ruhige Katzendame mittleren Alters und musste manchmal den ungestümen Jungspund Felix zurechtweisen. Aber meistens haben sie sich gut verstanden. Zu unserem größten Schrecken mussten wir nach kurzer gemeinsamer Zeit feststellen, dass die liebe Peggy ein bösartiges Krebsgeschwür am Kinn hatte und sie schweren Herzens erlösen.

Felix und Pinguco

Felix war ein junger neugieriger Kater und hatte immer Flausen im Kopf. Da mein Mann und ich Vollzeit arbeiten waren, wollten wir Felix nicht alleine lassen und suchten einen Spielgefährten für ihn. Wir wurden wieder im Tierschutz fündig und holten Pinguco zu uns. Ein schwarzweißer Kater, wie Felix es war, der ursprünglich aus Portugal kam. Er war etwas älter als Felix und wie auch zuvor unsere Peggy eher von der gemächlichen Sorte. Sie freundeten sich schnell an und vertrugen sich gut. Mittlerweile waren wir bereits zum dritten Mal umgezogen und wohnten jetzt im Eigenheim mit Garten am Waldrand.

Beide Kater sind draußen unterwegs gewesen und mochten ihr neues Zuhause. Nach 11 gemeinsamen Jahren mussten wir uns 2007 leider von Pinguco verabschieden. Wir hatten aufgrund der bereits länger andauernden Schluckbeschwerden von Pinguco einen Termin zur Zahnuntersuchung ausgemacht, da wir die Vermutung hatten es könnte etwas mit den Zähnen zu tun haben. Wir wollten bei dieser Gelegenheit gleich bei beiden Katern die Zähne untersuchen und Zahnstein entfernen lassen. Bei dieser Untersuchung wurde jedoch bei Pinguco ein Krebsgeschwür im Hals festgestellt. Es war so tief hinten, dass es nur mit der Betäubung des Katers festgestellt werden konnte. Wieder einmal musste ich eine sehr traurige und schwierige Entscheidung treffen. Wir waren wirklich sehr niedergeschlagen und machten uns auch um Felix Sorgen, der sehr an Pinguco hing. Jetzt war Pinguco plötzlich nicht mehr da und Felix ganz alleine.

Silvester

Kurze Zeit später ergab sich, dass eine Bekannte von meinem Mann eine Familie kannte, die Maincoon Katzen hatte und auch gerade junge Kätzchen. Also fuhren wir dorthin und schauten uns die Kätzchen an. Natürlich waren sie alle zuckersüß und unser Herz war erweicht. So bekam Felix, inzwischen bereits 12 Jahre, wieder einen neuen Partner, Sylvester. Diesmal war er der „Alte“ und bekam einen wuscheligen quirligen Jungspund zur Seite. Es dauerte eine Weile, bis sich beide aneinander gewöhnt hatten und Felix war schon hin und wieder genervt von dem kleinen Wollknäuel.

Ich hatte ein schlechtes Gewissen, da ich mir nicht sicher war, ob wir die richtige Entscheidung getroffen hatten. Aber den kleinen Kerl wieder weggeben kam natürlich überhaupt nicht in Frage. In dieser Situation hätte es mir sehr geholfen, wenn ich mich bereits damals schon mit der Tierkommunikation beschäftigt hätte. Schlussendlich haben sich beide arrangiert und sie konnten sich im großen Haus auch gut aus dem Weg gehen, wenn nötig.

Ausreißer und Heimkehrer Felix

Etwa ein dreiviertel Jahr später ist Felix dann von einem nächtlichen Ausgang nicht wieder zurückgekommen. Ich war am Boden zerstört und bin jeden Tag durch die Wälder und Felder gelaufen und habe nach ihm gerufen. Wir haben Plakate ausgehängt und Nachbarn befragt. Wochen vergingen und ich wollte einfach nicht glauben, dass er nicht wiederkommt.
Ich wusste instinktiv, dass er noch am Leben ist und ich ihn wiedersehe. Nach fünf Wochen, ich war gerade bei einer Freundin zu einem Fototermin, kam der erlösende Anruf einer Frau aus einem Nachbarort. Sie hätte meinen stark abgemagerten Kater bei ihr in der Garage entdeckt. Ich war so perplex, dass ich erstmal nachfragte warum sie so sicher war, dass es mein Kater ist. Sie meinte, dass er noch das Halsband mit der Marke trug auf deren Rückseite ich einen Aufkleber mit meiner Telefonnummer geschrieben hatte. Wow, ich war überglücklich und fuhr sofort nach Hause um meinen Kater abzuholen. Hatte ich doch genau einen Tag vor seinem Verschwinden die Marke mit der Nummer an seinem Halsband befestigt. Überglücklich nahm ich meinen geliebten Felix in die Arme. Er war so dünn, dass er ganz verändert aussah. Sein Fell war dreckig und struppig und er hatte eine bereits fast verheilte Wunde am Hinterbein. Ansonsten ging es ihm soweit gut und er hatte bereits die dritte Schüssel Katzenfutter gefressen als ich ankam. Wir fuhren nach Hause, wo er weitere Schüsseln mit Futter genoss und sich dann neben mir auf dem Sofa müde und erschöpft zusammenrollte.

Unser Kater Felix
Unser Kater Felix

Am nächsten Tag beim Tierarzt stellte dieser dann fest, dass die Wunde am Hinterbein vermutlich von einem Schuss herrührte. Ich war entsetzt. Wer tut einem Tier sowas an? Natürlich habe ich sofort an einen Jäger gedacht. Die sind manchmal gnadenlos, wenn sie eine streunende Katze im Wald sehen. Felix erholte sich körperlich schnell von seiner Auszeit, aber irgendwie war er nicht mehr der Alte.

Abschiede sind die Schwersten

Vier Jahre später kam dann der Tag, den ich am meisten gefürchtet hatte. Mein über alles geliebter Seelenkater Felix musste, sollte oder wollte mich verlassen. Es war einer der schwersten Tage in meinem Leben. Doch ich wollte auf gar keinen Fall, dass er leidet. So sind wir dann zum Tierarzt. Er ist in meinen Armen friedlich eingeschlafen und ich hielt ihn so lange bis sein Herz aufhörte zu schlagen. Anschließend haben wir ihn bei uns im Garten vergraben. Sylvester konnte sich noch von ihm verabschieden und somit wahrnehmen, dass er nicht wiederkommt. Das war mir sehr wichtig, da es Felix bei Pinguco nicht konnte.

Unser Kater Silvester
Unser Kater Silvester

Sylvester war jetzt der alleinige Herrscher im Haus und so sollte es auch bleiben. Wir wollten nicht wieder den gleichen „vermeintlichen“ Fehler machen und nach der Zeit mit Felix ihm einen anderen Partner vor die Nase setzen. Er fühlte sich auch sichtlich wohl und man hatte nicht das Gefühl, dass er trauert oder einsam ist. Wir hatten noch 8 wundervolle Jahre mit Sylvester bevor auch er aufgrund eines Gehirntumors über die Regenbogenbrücke gehen musste.

Mein Leben mit und die Liebe zu Pferden

In meinem Leben hatte ich aber nicht nur mit Hunden und Katzen zu tun. Ich bin auch ein großer Pferdefan und schon als Kind bin ich mit Leidenschaft Reiten gegangen. Immer wo es Pferde gab war ich ganz vorne dabei. In meinem Heimatort gab es einen kleinen Reitbetrieb mit Ponys und Kleinpferden, da war ich fast täglich und habe mein komplettes Taschengeld dort gelassen. Später nahm ich Reitunterricht in einem Reitstall. Dann gab es eine längere Pause bis ich dann mit Mitte 30 wieder eingestiegen bin. Zuerst habe ich Reitstunden genommen und nach etwa einem Jahr hatte ich mich mit der Besitzerin des Reitstalls darauf geeinigt, dass mein Mann und ich die Pflege eines ihrer wundervollen Pferde „Ratina“ übernehmen. Sie war quasi wie ein eigenes Pferd und wir durften uns komplett um sie kümmern. Wir bezahlten ihr die Stallkosten und hatten dafür freie Hand. Wir hatten wundervolle 3 Jahre zusammen bis sie aufgrund eines Rückenproblems nicht mehr geritten werden konnte und ihre Besitzerin sie dann Ende des Sommers zum Abdecker brachte. Wiedermal ein schwerer und schmerzhafter Abschied.

Ein Pferd Namens Frau Schmidt

Danach hatte ich drei Jahre eine Reitbeteiligung bei „Frau Schmidt“ einer Schimmelstute mit Sarkoiden. Ich war zweimal die Woche dort und habe mich auch sehr intensiv mit dem Krankheitsbild der Sarkoidose beschäftigt. Sarkoidose ist eine Hautkrankheit und überwiegend bei Schimmel Pferden zu finden. Die Sarkoide breiten sich mit der Zeit immer mehr aus und sind schlecht bis kaum komplett heilbar. Die betroffenen Hautpartien wurden von Jahr zu Jahr größer und die Entzündungen schlimmer. Das Pferd magerte zusehends ab obwohl sie wirklich gut und genügend gefressen hat. Vermutlich wucherten die Sarkoide auch bereits im Inneren.

Ein Pferd Namens Frau Schmidt
Ein Pferd Namens Frau Schmidt

Erlösung für Frau Schmidt

Am Ende des Sommers 2014 hatte sich die Besitzerin dann in Absprache mit ihrer Tierärztin dazu durchgerungen das Pferd zu erlösen. Ich bat darum, dabei sein zu dürfen und sie war damit einverstanden. Es war eine, wenn man das so sagen kann, schöne und friedliche Erlösung für das Pferd und wir hatten beide das Gefühl, sie wusste, dass es jetzt zu Ende geht und sie war einverstanden. Ich habe damals auch erfahren, dass andere Tiere bereits im Vorfeld spüren, wenn ein anderes Tier krank ist und vielleicht auch bald geht und sich das kranke Tier dann auch bereits von der Herde entfernt.
Nach dieser Zeit habe ich keine Reitbeteiligung mehr gehabt und zwei Jahre später aufgrund meiner beruflichen Veränderung als Selbstständige überhaupt keine Tiere mehr.

Kurzfristig hatte ich für mehrere Monate ehrenamtlich im Tierheim ausgeholfen und mich dort um Katzen, Hunde und Nager gekümmert. Die Beschäftigung hat mir großen Spaß gemacht und die Tiere sind einfach wundervoll und so dankbar.

Mein Weg zur Tierkommunikation

Vor etwa einem Jahr bin ich dann zur Tierkommunikation gekommen. Nachdem ich bereits des Öfteren davon gehört hatte und auch unbedingt Kontakt zu meinem verstorbenen Seelenkater Felix herstellen wollte, beschäftige ich mich jetzt intensiv mit der Tierkommunikation.
Nachdem mein Mann und ich unser Business komplett aufgegeben haben und aus Deutschland ausgewandert sind wurde die Tierkommunikation jetzt zu meiner Herzensangelegenheit. Ich konnte bereits viele Fragen aus meiner Vergangenheit mit meinen Tieren beantworten und verstehe jetzt im Nachhinein warum manche Dinge so sein mussten wie sie waren. Wir leben jetzt seit 10 Monaten in Dubai und aktuell kümmere ich mich an meinem neuen Wohnort um einige Straßenkatzen. Da wir viel Reisen möchten und nur für jeweils kurze Zeit an einem Ort bleiben, sind auch eigene Tiere momentan kein Thema für mich. Mithilfe der Tierkommunikation kann ich jedoch immer in Kontakt mit den Tieren sein und wenn nötig bei der Kommunikation zwischen Tier und Mensch behilflich sein.

Angekommen in der Community

Wie ich bereits erwähnte lebe ich gerade in Dubai. Wir haben ein schönes ruhiges Appartement etwas abseits der Stadt in einer schönen Community gefunden. Hier gibt es auch einige Katzen und Hunde. Freilebende Straßenhunde habe ich hier noch keine gesehen und auch die meisten Katzen haben ihre zweibeinigen Besitzer. Es gibt aber auch einige Straßenkatzen. Im Großen und Ganzen haben diese Katzen hier eine gute Chance ohne die Zweibeiner zu überleben, da es hier viel Grün gibt und somit im Sommer auch Schattenplätze, ausreichend Wasser, Mäuse, viele Vögel und vor allem viele tierliebe Menschen gibt, die wie auch ich, immer mal wieder oder regelmäßig die Katzen draußen versorgen. Meine ersten Begegnungen hatte ich bereits kurz nach unserem Einzug bei der Erkundung der vielen Parks und kleinen versteckten Wege. Immer wieder traf ich auf herumstreunende Katzen. Mal welche mit Halsband und wohlgenährt und dann wieder ohne Halsband, dünn und mit struppigem Fell. Ziemlich bald habe ich mir dann im Supermarkt einen Sack Katzenfutter gekauft und immer, wenn ich einen Spaziergang machte etwas eingesteckt. Ich habe mir zur Regel gemacht, nur die Katzen zu versorgen, die auf mich zukommen und anzeigen, dass sie Hunger haben und von denen ich glaube, dass sie kein Zuhause haben und täglich versorgt werden. Mit der Zeit weiß man genau, welche das sind und meistens trifft man sie auch an den gleichen Orten.

Macy Gray

So zum Beispiel auch „Macy Gray“, eine zierliche, dreifarbige, vermutlich bereits etwas ältere und sehr scheue Katzendame. Aufgefallen ist sie uns durch ihre kratzige aber doch durchaus aufdringliche Stimme, welche ihr dann auch diesen Namen bescherte. Macy machte ebenfalls lautstark auf sich aufmerksam und durch ihr super scheues Verhalten war auch schnell klar, dass sie eine Straßenkatze ist und Menschen nur sehr bedingt in ihre Nähe lässt. Im Gegensatz zu manch anderer Katze, die ich mit Futter versorge, lies Macy keinerlei Nähe zu und sich schon gar nicht anfassen oder streicheln. Sie näherte sich immer erst dann dem Futter und fing an zu fressen, wenn man genügend Abstand eingenommen hatte. Man durfte ihr dann aus der Ferne beim Fressen zuschauen. Abend für Abend die gleiche Prozedur und wenn man mal nicht erschienen ist, war die Ansprache am nächsten Tag umso lauter und gefühlt vorwurfsvoller. Doch Geduld und Beharrlichkeit zahlen sich aus und nach mehreren Monaten durfte ich Macy doch tatsächlich eines Abends streicheln. Wenn ich auch dabei das Gefühl hatte, dass sie genau wusste wie sehr ich das wünschte und sie mir nur einen Gefallen damit tun wollte und es übersichergehen ließ. 😊 Ich war überglücklich und sah es als großen Vertrauensbeweis an. Ich spüre deutlich, dass Macy ihren Platz draußen und alleine gefunden hat und empfinde es daher als umso schöner, dass ich einen klitzekleinen Platz in ihrem Herzen ergattern konnte. Mittlerweile darf ich sie streicheln und sie streicht mir ganz freiwillig um meine Beine zur Begrüßung und das nicht aus Gefälligkeit, sondern aus Dankbarkeit. Ich möchte euch noch mitgeben, dass es sich immer lohnt Geduld zu haben und nichts erzwingen zu wollen. Die Tiere spüren eure Zuneigung und werden euch irgendwann vertrauen. Danke Macy.

Roter Hinkefuß

Eine andere skurrile Geschichte habe ich direkt vor meiner Terrasse erlebt. Wir haben hier in der Community ganz viele Halsbandsittiche. Das ist eine Papageienart, die laut zwitschernd und manchmal schreiend durch die Gegend fliegen. Da wir viele Bäume vor unserem Appartement haben, sind dort auch viele Halsbandsittiche zu finden. Eines Tages sitze ich in unserem Wintergarten und höre ein lautes Geschrei von einem Sittich direkt vor meiner Tür zur Terrasse. Es war aber sofort klar, dass irgendwas anders war als sonst. Die Sittiche sind immer laut, aber dieser hier schlug offensichtlich Alarm. Als ich nach draußen schaue, sehe ich wie einer dieser Sittiche einen roten Kater attackiert. Laut schimpfend saß er auf dem Zaun und flatterte dann immer wieder ganz aufgeregt über dem Kater und schien ihn angreifen zu wollen. Der Kater jedoch lag ganz frech auf dem Weg und gackert etwas gelangweilt nach dem Sittich. Der Sittich flog immer wieder ganz knapp über ihm und schien ihn verjagen zu wollen. Nach einer Weile, stand dann der Kater sichtlich genervt auf und suchte Schutz im kargen Gebüsch. Dieses Schauspiel ging bestimmt 10 Minuten. Ich war fasziniert und fragte mich, was der kleine rote Kerl dem Sittich wohl angetan haben könnte, dass dieser so aggressiv reagierte.
Bei einem meiner Spaziergänge in einem Park in der Nähe konnte ich dieses Schauspiel mit einer anderen Katze ebenfalls beobachten und wieder war es eine rote Katze. War das Zufall oder verhielten sich die Sittiche nur bei roten Katzen so merkwürdig?
Ich konnte bis heute nicht herausfinden was es damit auf sich hat. Ich werde versuchen mit den Sittichen Kontakt aufzunehmen. Wenn sie mit mir kommunizieren möchten kann ich vielleicht erfahren warum sie so reagieren.

Jedenfalls wurde ich durch diese Geschichte auf den roten Kater „Hinkefuß“ aufmerksam. Er schien in unserer Community zu wohnen und machte des Öfteren lautstark auf sich aufmerksam. Ich konnte jedoch noch nicht herausfinden ob er zu jemandem gehört oder sich hier einfach nur durchschnorrt. Wie auch immer, manchmal bekommt man ihn tagelang nicht zu Gesicht und dann ist er plötzlich wieder da und verlangt nach Futter und Aufmerksamkeit.

Hinkekater
Hinkekater

Ich nenne ihn den „roten Hinkekater“, da er eines seiner Hinterbeine etwas nachzieht. Vermutlich hatte er eine Verletzung, die nicht behandelt wurde. Er ist jedenfalls ein sehr gesprächiger Kater und lässt sich auch gerne schmusen. Er macht auf mich einen zufriedenen Eindruck und ich habe keineswegs das Gefühl, dass er sich nicht behaupten könnte. Er kam schon ein paar Mal bei uns vorbei und würde zu gerne in die Wohnung, aber das kann und will ich nicht. Schließlich bin ich nur für eine gewisse Zeit hier und ich weiß nicht, wie die Menschen reagieren, die nach mir dieses Appartement beziehen.

Spannelanger Hansel

Eines Abends, bei meinem täglichen Spaziergang durch die Community, traf ich auf „Hansel“.
Er machte sich dadurch aufmerksam, dass er jeden dem er begegnete, lautstark anmaunzte und einem um die Beine strich, oder besser gesagt einen daran hinderte weitergehen zu können. Ich war entzückt und gleichermaßen berührt, weil er so anhänglich war und so dünn mit langen Beinen und ausgehungert aussah. Das brachte ihm dann auch den Namen „spannelanger Hansel“ ein. Natürlich kniete ich mich sofort zu ihm hinunter und versorgte ihn mit Streicheleinheiten und Beachtung. Ich kam nicht umhin festzustellen, dass es sich um einen jungen potenten Kater handelte. Fortan gehörte er ebenso zu den Katzen, die täglich von mir mit Futter versorgt wurden.

Spannelanger Hansel
Spannelanger Hansel

Mit jedem Tag, den wir uns näher kennenlernten wuchs auch sein Vertrauen in mich. Nach ungefähr 2-3 Wochen kam er dann schon immer angerannt, wenn ich auf meinem Versorgungsweg zu den anderen Katzen war. Nach weiteren 2 Wochen war er gar nicht so sehr an dem Futter interessiert, sondern eher daran die volle Aufmerksamkeit von mir zu bekommen. Kaum wollte ich weitergehen um die anderen Katzen noch zu versorgen, wandte er sich von seinem Fressen ab und folgte mir. Mit jedem Tag ging er ein Stückchen weiter des Weges mit aber immer nur ein kleines Stückchen, so als dürfte er eine Gewissen Grenze nicht überschreiten. Wir haben einige Katzen in der Community und diese haben natürlich alle irgendwie ihre Reviere.

Was anfänglich wirklich sehr süß war und mich erfreute, entwickelte sich bald zu einem kleinen Problemchen. Eines Abends, mein Mann und Ich wollten zum Tennisplatz laufen, der einige hundert Meter von unserem Appartement entfernt war, folgte uns Hansel. Er lief immer weiter mit uns die Straßen entlang bis kurz vor dem Tennisplatz. Dann lies ihn jedoch die Begegnung mit einem bellenden Hund und einem Mann mit Hund an der Leine seinen Mut verlieren und er floh vor lauter Panik in einen angrenzenden Park. Wir haben ihn an diesem Abend nicht mehr gesehen, auch nicht auf dem Rückweg und anschließend in unserer Community. Ich machte mir schon ein bisschen Sorgen ob er denn auch wieder den Weg zurückfinden würde. Am nächsten Tag lief er mir dann auch nicht über den Weg und ich fragte mich erneut, ob er wohl wieder zurückgefunden hatte. Am übernächsten Abend war er dann wieder wohlbehalten am üblichen Treffpunkt. Das nächste Mal, dass uns Hansel folgte, war dann auf unserem Weg zu den anderen Katzen und diesmal ging er bis zur nächsten Futterstelle mit. Ich hatte erst etwas Bedenken, dass er vielleicht futterneidisch sein könnte, aber das stellte sich glücklicherweise als völlig unbegründet heraus. Er war eher an den anderen jungen Katzenmädels interessiert. 😉

Die anderen Katzen allerdings waren nicht so begeistert von ihm. Es waren an dieser einen Stelle sowieso teilweise 4 Katzen und mehr, die nach Futter verlangten und die ein oder andere wollte nicht mit noch mehr Katzen teilen. Ich sprach also mit Hansel und sagte ihm, dass er besser in seinem Revier bleiben sollte und ich natürlich weiterhin jeden Tag auch dort nach ihm sehen würde. Er hat ja sogar den Vorteil, dass er direkt bei unserem Appartement zu Hause war. Was soll ich sagen, der kleine Kerl hatte keine Lust dazu, zu warten bis ich wieder in seinem Revier war, und folgte mir weiterhin auf Schritt und Tritt.

Jetzt musste ich mir eine andere Taktik überlegen. Da Hansel, trotz dass wir uns schon eine Weile kennen, sehr schreckhaft ist, hatte ich eine Idee. Nachdem ich ihn mit Futter versorgt hatte und er gerade am Fressen war, sprang ich plötzlich los und rannte davon. So konnte ich vermeiden, dass er mir weiter folgt und erstmal in aller Ruhe die anderen Katzen versorgen. Auf dem Weg zurück kam er mir dann schon wieder freudig entgegengelaufen. Ich hatte also keine Sorge, dass ihn das in irgendeiner Weise verschrecken oder verunsichern könnte. Schauen wir mal, wie lange meine Taktik funktioniert.
Wenn wir abends von unserer Fütterungstour wieder in unserer Community ankommen, erwartet uns Hansel bereits und läuft dann noch die letzten Meter bis zum Eingang zu unserem Appartement mit. Dann verabschieden wir uns und er bleibt vor dem Eingang. Er versucht auch gar nicht mit rein zu kommen, sondern bleibt noch kurz davor und verschwindet dann wieder in der Dunkelheit.

Überraschender Besuch

Eines Morgens, ich wollte gerade mit meiner Meditation starten, hörte ich ein Maunzen vor dem Schlafzimmerfenster. Es war Hansel. Er hatte jetzt auch herausgefunden wo er mich zu Hause erreichen kann. Ich freue mich darüber und bin doch auch etwas traurig, da ich ihn nicht in die Wohnung lassen darf. Abgesehen von unserem Vermieter, der keine Tiere in der Wohnung duldet möchte ich natürlich auch nicht, dass er sich zu sehr daran gewöhnt. Was passiert dann, wenn wir im nächsten Jahr ausziehen? Aber ich mache mir schon wieder zu viele Gedanken. Hansel und Ich haben eine vorübergehende Beziehung und wir beide spüren das auch. Ich bin immer wieder dankbar für die Lernaufgaben, die ich durch die Tiere erhalte auch wenn sie manchmal hart sind.


Ich finde es so spannend die verschiedenen Charaktere zu sehen und wie jedes Tier seine ganz eigene Art und Weise hat mit uns zu kommunizieren.

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